Was für ein aufregender Tag

16.03.2023. Die beiden Tage und Nächte in San Sebastia de Montmajor waren sehr entspannt. Meine beiden machten mit Hilfe von outdooractive eine Wanderung. Es sollte etwa 2,5 Stunden über insgesamt 7 Kilometer und knapp 300 Höhenmeter zu einem Aussichtsturm gehen. Aber nach knapp 1,5 Stunden waren die beiden total k.o. wieder zurück. Der Anstieg war extrem anstrengend. Der Wanderweg war mal einer gewesen. Er war nur noch eine zum Teil über einen Meter tiefe schmale Rinne. Die Fahrer der Gelände-Motorräder, die hin und wieder im Wald zu hören waren, hatten ganze Arbeit geleistet. Loses Geröll und Schotter auf nacktem Fels zum Teil mit Stufen von mehr als einem halben Meter Höhe. Was halt Gelände-Motorräder beim Bergauf und Bergab fahren so anrichten.

So war der Anstieg extrem schwierig und ebenso kräftezehrend. Umkehren kam nicht in Frage, da an vielen Stellen beim Aufstieg fast schon kein Halt mehr zu finden war. Unvorstellbar da heil runterzukommen. Also bei der ersten Möglichkeit kehrt gemacht und auf einem Langholzhighway zu mir zurückmarschiert.

Alles andere in San Sebastia de Montmajor war mehr als in Ordnung. Erholung für uns alle drei in reinster Form. Ruhe, Entspannung, Natur alles in sehr großen wohltuenden Dosen.

San Sebastia de Montmajor am Ende der Welt? Völlig egal! Jeder Zeit sehr gerne wieder!

Am Vormittag ging es knappe 20 Kilometer in einer Stunde ( Du weißt ja mittlerweile sicher genau warum ) nach St. Miguel del Fay. Ein ehemaliges Benediktinerkloster.

Im hintersten Kessel einer Schlucht zwängt sich das Klösterchen auf einem Felsvorsprung in die Steilwand. Grandios, wie auch die Fahrt dorthin, streckenweise mit einem Tempolimit von 20 km/h. Des Weiteren finden sich dort ein Wasserfall ( leider fast ohne Wasser ) und eine Tropfsteinhöhle.

Zum Kloster gelangt man nur durch eine Felsspalte zu der eine romanische Brücke führt. Das und das Panorama alleine entschädigte schon voll und ganz für die Anfahrt. Denn mehr als das Kloster von außen oder aus der Ferne anzusehen ging nicht. Die Parkplätze, die Außenanlage, das gesamte Gelände, alles war ganz neu angelegt und hoch technisiert. Wohl mit Fördergeldern für den Tourismus gesponsert. Genau zu unserem Besuch waren etwa 70 Personen dort, alle fein gekleidet und mit Laptops, Tablets und Unmengen Papier bewaffnet um die Umsetzung der Fördergelder zu begutachten.

Meinen beiden wurde gesagt, dass deshalb keine Besichtigung, kein Rundgang, rein gar nichts möglich sei. Auch der Zugang zum Wasserfall und zu der Tropfsteinhöhle war nicht möglich. Sehr, sehr schade.

Also weiter nach Vic, wo wieder einmal nach den Tagen in San Sebastia de Montmajor Ver- und Entsorgung anstand. Vielleicht auch eine dringend nötige Wäsche für mich? Wäre schön.

Aber auf der Fahrt dorthin, die ich eigentlich wegen der kurvigen und aussichtsreichen Streckenführung hatte genießen wollen bekam ich immer wieder so etwas wie Schwächeanfälle und mir wurde permanent schwindlig. Zuerst dachte ich wegen den schmalen Sträßchen und den von mir geliebten unendlichen Kurven.

Nein, nein, nein!

Einblick in die Stadt Vic

Bin wohl doch nicht mehr so taufrisch, wie ich mich fühle.

Meine Warnleuchte mit dem Batterie Symbol ging an und aus, was Raphael schnell bemerkte und was ihm gar nicht gefiel. Kurz vor Vic ging die  Warnleuchte dann gar nicht mehr aus und Raphael war froh, es noch bis zum städtischen Stellplatz bei den Sportzentren geschafft zu haben.

In meinem Handbuch nachgelesen war schnell klar, ich hatte ein ausgewachsenes Problem. Dort stand, dass diese rot leuchtende Kontrollleuchte dem Fahrer nur eine einzige Botschaft übermitteln soll:

Ab in die nächste Werkstatt und das el mes aviat possible, also schnellstens, wie der Katalane hier zu sagen pflegt.

Also Alex angerufen und die befürchtete Antwort bestätigt bekommen. Er war sich ziemlich sicher, dass es nur die Lichtmaschine sein konnte. Mann o Mann und das mit noch nicht einmal 100.000 Kilometern.

Was für eine Schmach!

Das war dann die erste Bewährungsprobe für die ADAC Mitgliedschaft. Der ADAC hat mit Bravour bestanden. Nach 2 Stunden fuhren wir zu einer Fiat Professional Werkstatt, die schon alles Wesentliche vom ADAC erfahren hatte. Kurze Strecken sollten auf jeden Fall noch gehen. Es wurde alles durchgemessen und gecheckt mit der für mich niederschmetternden Diagnose:

Altenador defectuos oder auf Deutsch statt auf Katalan defekte Lichtmaschine.

Merde, sicher mehrere Tage auf dem Stellplatz in Vic mit Warten verbringen, bis das Ersatzteil da ist. Aber der Stellplatz darf nur für maximal 48 Stunden genutzt werden. Bei meinen beiden und auch mir, Gedanken über Gedanken. Die beiden blieben im Gegensatz zu mir relativ gelassen. Wie ich hörte waren sie selbst über ihre Ruhe erstaunt, war doch die Nachricht gewiss keine gute.

Aber wie sagt Raphael als Sonntagskind immer: „Positiv denken, gelassen bleiben und ein Sonntagskind geht nie unter!“

Stimmt!

Die Bürochefin erklärte uns auf Englisch was der Werkstattmeister, Jordi, zu sagen hatte.

Das Ersatzteil sei vorrätig (Incroyable!), es könne am kommenden Tag eingebaut werden. Da der Eingriff bei  mir aber nicht geplant sei, müsse Jordi mich zwischenreinschieben und benötige mich deshalb den ganzen Tag.

Sybille und Raphael bot er an sie um 09.00 Uhr an den Rand der Altstadt von Vic zu fahren und sie dort auch am Nachmittag nach der Reparatur wieder abzuholen. Unentgeltlich, wie er betonte. Die  beiden könnten ja nichts für die unfreiwillige Pause.

Also doch Glück im Unglück.

Alles ging wie besprochen über die Bühne und meine beiden wurden kurz nach 09.00 Uhr von Jordi nach Vic gefahren.

Sie hatten wie ich auch ein sehr gutes zuversichtliches Gefühl mit Jordi und der Werkstatt.

Zwischendurch ging es ihnen in Vic wohl mal nicht so gut, da ihnen wie in Montserrat die Menschen einfach zu viel wurden. Aber bei der Stadtbesichtigung fanden sie immer wieder ruhige Ecken und Cafés zum gemütlichen Verweilen.

Ich kann kaum etwas berichten, da ich wie bei Emergency Room von Jordi und seinem Team sozusagen unter Vollnarkose (abgehängte Stromversorgung) operiert wurde.

Gegen 16.15 Uhr nahmen Sybille und Raphael mich wieder in Empfang. Alles bestens meinte Jordi, die Rechnung lag weit unter dem erwarteten Betrag und alles fühlte sich gut an.

Raphael wurde von Sybille aus der Parklücke auf dem Werkstattparkplatz gelotst und gab ihr aus Übermut ein Signal mit der Lichthupe. Aber was war denn jetzt los. Die Lichthupe ging, aber ansonsten war ich blind! Kein einziges Licht, nicht einmal die Tachobeleuchtung ging!

Eine Nebenwirkung des Eingriffes?

Raphael holte Jordi, der meinte, dass das Problem sicher schnell behoben sei, wahrscheinlich eine defekte Sicherung. Die Bürochefin wiederholte immer wieder: „dont worry“.

Nach etwa einer Stunde und drei weiteren dont worrys teilte uns Jordi sichtlich frustriert mit, dass er mich mit in die Werkstatt nimmt und ich nochmal auf die Hebebühne muss. Was zum Teufel sollte denn das, da war ich doch gerade volle 7 Stunden gewesen.

Eine weitere Stunde später kam Jordi in den Warteraum und verkündete mit einem triumphierenden Lächeln: „I have found the problem!“.

Alle drei kamen zu mir in die Werkstatt. Stolz präsentierte Jordi mein völlig auseinandergenommenes Armaturenbrett. Er ruckelte an einem Stecker der zur Tacho- Beleuchtung ging, und ich konnte wieder sehen. Meine Beleuchtungsanlage funktionierte. Er ruckelte wieder an diesem Stecker und ich war blind.

Ein defekter, wackeliger Stecker  war die Lösung des Problems.

Raphael hatte die ganze Zeit Sybille versichert, dass es die Mechaniker Ehre von Jordi nie zulassen würde die Fehlersuche erfolglos aufzugeben. Schon gar nicht am Freitagabend kurz vor Feierabend. Wie recht er hatte, eher hätte Jordi Überstunden gemacht.

Nach einer weiteren halben Stunde fuhr Jordi mich dann aus der Werkstatt. Dieses Mal wirklich vollkommen geheilt.

Es war nun auch klar, dass meine Erblindung rein gar nichts mit meinem Eingriff zu tun hatte. Meinen beiden bestanden daher darauf die zusätzliche Arbeitsleistung zu bezahlen.

Aber weit gefehlt!

Wie schon vermutet, teilte Jordi uns mit, dass das für ihn selbstverständlich gewesen sei und er das gerne gemacht habe. Nach einigem Hin und Her durften die beiden eine Stunde Arbeit bezahlen. Wohlgemerkt eine Meisterstunde. Sie konnten es kaum glauben, 58,- €. Klar, dass Jordi ein ordentliches Trinkgeld bekam, das er aber nur annahm, weil Sybille es ihm mit dem Zusatz gab: „ ve del cor“. Das heißt auf Katalan es kommt von Herzen.

Wir wurden von Jordi kurz vor seinem Feierabend um 19.00 Uhr und vor dem Wochenende mit Handschlag und Schulterklopfen verabschiedet. Also Sybille und Raphael, ich nicht. Mich hatte er ja an diesem Tag schon genug getätschelt.

Wer weiß wie viele Werkstattbesuche und wie viele vielleicht ergebnislose Stunden der Suche nach dem wahren Defekt in einer anderen Werkstatt mit ungewissem Ausgang nötig gewesen wären. Zu Jordi hatte ich ja schon vollstes Vertrauen gefasst.

DANKE JORDI!

Der gemeindeeigene Stellplatz, wie so oft bei den Sportanlagen, war ganz passabel. Direkt neben einem großen Platz von dem morgens Heißluftballone zu Rundflügen über die Serra Montseny starten. Die Bezahlung für den Stellplatz war allerdings skurril.

Pro Nacht, die man dort stand waren 5,- € fällig, inklusive Entsorgung. Nur und ausschließlich zu bezahlen in der oficina de turisme. Gute 4 Kilometer vom Stellplatz entfernt in der Fußgängerzone. Toll zu erreichen mit einem WOMO! Die oficina de turisme hat natürlich auch ab Freitagabend bis Montagfrüh geschlossen! Die Kennzeichen der geparkten WOMOs werden aber jeden Abend von der Policia kontrolliert. War ein Kennzeichen nicht auf der Liste die der Policia von der oficina de turisme vorlag war ein Bußgeld fällig.

Aber hallo, wer nach 19.00 Uhr oder am Wochenende ankommt hat gar keine Chance um ein Bußgeld herumzukommen. Sehr Touristenfreundlich.

Aber es geht noch besser in Vic. Frischwasser gab es nur gegen den Einwurf von 1,- € Münzen, dann aber gleich 100 Liter. Allerdings war der Automat defekt, ein anderer WOMO Fahrer hatte gut sichtbar versucht mit 50 Cent Münzen den Automaten zu füttern, der daher an Verstopfung litt.

Das schönste war aber der Automat um Strom zu bekommen. Er war so einfach zu bedienen, dass selbst spanische WOMO Fahrer ratlos davor standen und sich nicht zu helfen wussten.

Wir sollten zum Glück bald bewiesen bekommen, dass es auch ganz einfach und völlig unkompliziert funktionieren kann.

Zur Stadt Vic erzähle ich jetzt nichts, ich war ja in der Werkstatt.

Zeitvertreib in schönem Ambiente im Cafe Viena

Da man auf dem Stellplatz in Vic nur maximal 48 Stunden bleiben darf, ging es am Samstag wieder on the Road. Noch Tanken, Luft in meinen Reifen kontrollieren und es sollte losgehen.

Aber mein Raphael entdeckte noch eine WOMO Wellness Oase. Eine SB Waschanlage. Da ich doch recht staubig war, gestresst und etwas verschwitzt vom vorigen Tag, wurde ich gründlich shampooniert, dampfgestrahlt und dann auch noch, welch Luxus, klargespült.

Was war das für eine Wohltat. Wie fühlst Du Dich, verdreckt, verschwitzt nach einem stressigen Tag, wenn Du aus der Dusche kommst? Eben, Du verstehst mich!

Panta de Sau

18.03.2023. Der WOMO Verlag empfahl uns als nächsten Stellplatz am Stausee von Sau, den Parador de Turisme de Vic. Hoch über dem Stausee, bei einem Nobelhotel, das aber nur in der Saison geöffnet hat.

Nach 22 Kilometern in 65 Minuten, wie gewohnt kaum mehr als 40 km/h möglich, aber nach jeder Kurve ein neues Panorama das das der vorherigen Kurve locker toppte, kamen wir an.

Der Blick vom Stellplatz war wie versprochen grandios, aber kein einziges Fleckchen um meine von den rassigen Kurven erhitzten Reifen ausruhen zu lassen.

Just an diesem Tag fand ein Marathon rund um den Stausee statt. Alles voll von Autos und Menschen. Es gab kein einziges freies Plätzchen. An eine ruhige Nacht war da schon gar nicht zu denken.

Also die gleiche schöne Strecke mit geänderter Perspektive und wiederum tollen Panoramen retour und nach einer weiteren guten Stunde in Vilanova de Sau auf den gemeindeeigenen Stellplatz gerollt. Ein kleiner Stellplatz im Grünen an einem Bächlein. 5 Gehminuten unterhalb des Dorfes. Pro Nacht 10,- € mit allem inclusive was ein WOMO und seine Bewohner so braucht. Die Anmeldung erfolgte dieses Mal über einen QR Code.

Raphael bekam fast Zustände. Er kam und kam mit der App auf die er vom QR Code geleitet wurde nicht zu Rande. Na ja, ein Technikfreak ist er ja sowieso nicht. Zum Glück stand noch ein VW Camper mit 4 jungen Spanierinnen auf dem Platz. Die bat er dann schon ziemlich genervt um Hilfe. Die jungen Damen kannten das Problem von ihrer eigenen Anmeldung am Tag zuvor. Selbst diese Muttersprachler benötigten 20 weitere Minuten für die Registrierung. Allerdings bekamen sie es auch nur hin über ihre eigene Anmeldeseite vom Vortag und mit ihrer Kreditkarte. Alles andere ging einfach nicht. Der Wahnsinn.

Da das Wochenende recht verregnet war, gibt es ein paar Fotos von dem Patz, natürlich avec moi, der Gegend und von Vilanova de Sau.

Ein kleine Dörfchen, in das 1962 fast alle Bewohner des Stauseegebietes aus 5 Dörfern umgesiedelt worden waren. Da wir jedoch noch nichts vom Sau-See (sorry, das Wortspiel musste einfach sein) gesehen hatten, fuhren wir am Montagmorgen zur Staumauer des Panta de Sau, der den Fluss Ter staut.

Eine vorbildliche Gemeinde

20.03.2023. 1962 vollendet stellt der See eine wesentliche Quelle für die Wasserversorgung der ganzen Region Katalonien dar. Die Kirche des untergegangenen Ortes Sant Roma de Sau ist immer im See zu sehen. Selbst bei höchstem Wasserstand ragt die Kirchturmspitze gute 2 Meter aus dem Wasser. Bei unserem Besuch war wegen Wartungsarbeiten an der Staumauer kaum Wasser im See und die Kirche komplett zu sehen.

Leider konnten wir weder an der Staumauer übernachten, noch dort wie geplant wandern gehen. Die maximale Parkdauer beträgt gerade mal 20 Minuten. Schade, vor der WOMO Schwemme konnte man laut WOMO Verlag dort problemlos parken, wandern und übernachten.

Was aber die eindrucksvollen Panoramen nicht schmälerte. Der See ist umgeben von steilen Bergen mit eindrucksvollen tafelbergähnlichen Felsformationen. Die unteren Felsen sind rot gefärbt, nach oben hin werden sie immer grauer. Allen gemeinsam ist, dass sie fast senkrecht zum See hin abfallen.

Da keine Bleibe war, ging es eben weiter auf der Straße nach Viladrau auf 821 Metern Höhe. Das Dorf ist der Eingang zur Serra Montseny. Mit gerade mal knapp über 1.000 Einwohnern sehr beschaulich. Aber der gemeindeeigene Stellplatz, so was von modern und up to date. Aber hallo!

20 großzügige Plätze in toller Lage unterhalb des Dorfes. Alles inclusive für 4,- € am Tag und mit einer Anmelde Variante von der sich sehr viele andere Gemeinden etwas abschauen könnten.

QR Code scannen, sofort zeigt sich die Website in der Landessprache der SIM Karte auf. Selbst mein hochbegabter Technik Freak Raphael hatte die Anmeldung für eine Nacht in weit unter 5 Minuten erledigt, inclusive der Abbuchung der Standgebühr.

Na also Vic, Vilanova de Sau und wie ihr alle heißt, es geht doch ganz einfach, ohne Aufwand, ohne Strafmandate und vor allem ohne Ärger für alle Beteiligten.

Die Serra de Montseny

21.03.2023. Früh morgens ging es dann los in die Serra de Montseny. Nach allem was die beiden gelesen hatten eine atemberaubende Fahrt bis fast auf 1.700 Meter Höhe. Bevor ich mich in Superlativen ergehe, bitte ich Sybille und Raphael einfach die Bilder sprechen zu lassen.

Was ich neben der Fahrt noch sehr faszinierend fand, war der dichte Buchenwald, der bis weit über 1.300 Meter Höhe reichte. Was für ein Erlebnis muss diese Fahrt erst im Herbst sein, wenn der Wald sich färbt.

Sant Esteve de Palautordera am Fuße der Serra de Montseny

22.03.2023. Nachdem wir nach der Tour durch die Serra Montseny noch in Sant Celoni mal wieder Wäsche gemacht hatten, begann der Tag auf einem empfohlenen Stellplatz hinter dem Schulzentrum neben einer gelbblühenden Rapswiese. Ein einfacher Sand- und Schotterplatz sehr ruhig außerhalb der Schulzeiten und aus einem kuriosen Grund unter Polizeibeobachtung.

An der Einfahrt des Parkplatzes steht ein neues Schild, das verkündet, dass der Parkplatz nur von 08.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet ist und an Wochenenden komplett für den Verkehr gesperrt. Was eine dicke Kette auch bildlich untermauert. Da wir uns nicht sicher waren, ob wir dann da parken können fragten die beiden einen LKW Fahrer der ebenfalls dort parkte. Der konnte ein wenig Deutsch und beruhigte meine beiden. Bis vor kurzem war der Parkplatz frei zugänglich. Aber einige junge Männer aus Sant Esteve hatten dort nachts mit ihren Autos und Motorrädern auf  dem losen Untergrund mit lauter Musik Driftübungen mit ihren Fahrzeugen gemacht. Direkt neben einem Wohngebiet etwas unklug. Es kam wie es kommen musste. Der Platz wurde wie erwähnt nachts und an den Wochenenden gesperrt. Allerdings finden in der Schule auch nach 19.00 Uhr immer wieder Termine statt, weswegen die Policia den Platz abends nicht absperrt, doch in der Nacht öfter anfährt. Solange keine Driftübungen mehr stattfinden wird er wirklich nur am Wochenende gesperrt. Sicherer konnten wir also kaum stehen.

Bei einer mehrstündigen Wanderung wurde meinen beiden klar, wie schlimm die Trockenheit hier in diesem Gebiet schon zugeschlagen hatte. Mehrere Bachläufe und kleine Flüsse die sie sahen, komplett trocken, wobei sie gerade jetzt im Frühjahr Wasser führen sollten. Im Wald reihenweise dürre, abgestorbene Bäume. Viele Büsche und junge Bäume, die jetzt nur so vor Vitalität strotzen sollten  mit braunen Blättern und völlig dürr. Ein Funke und man kann sich vorstellen, was in den hiesigen Korkeichenwäldern abgeht.

Mein Tipp für Deine kommenden Tage:

bis bald, dein Bruno